Textilkabel: eine perfekte Lösung für unsere Emaillelampen
Geschichte der elektrischen Kabel und der Textilkabel
Die ersten elektrischen Kabel waren die frühen Telegrafenleitungen in den USA in den 1840-ern Jahren. Diese Kabel bestanden aus Eisen und waren schwer herzustellen. Zur Vereinfachung des Herstellungsprozesses wurde Kupfersulfat verwendet, um eine dünne Kupferschicht aufzutragen. Durch die Schmierung der Eisenoberfläche der Drähte mit Kupfer wurde die überlegene Leitfähigkeit des Kupfers schnell erkannt und Kupfer ersetzte allmählich diese frühen Eisenleiter. 70 Jahre später, im Jahr 1913, wurde die IACS-Norm (International Annealed Copper Standard) festgelegt, die den spezifischen Widerstand von Kupfer bei 20 °C mit 100 Prozent Leitfähigkeit gleichsetzte.
In den 1880er Jahren wurden die ersten isolierten Kabel mit Guttapercha isoliert, einem natürlichen Latexmaterial, das aus dem Saft der Guttaperchabäume gewonnen wurde. Diese gummiartige, kautschukähnliche Isolierung musste ständig feucht gehalten werden, da sie sonst austrocknete und die Leiter nicht mehr isolieren konnte. Das Material wurde jedoch ziemlich schnell durch Gummi und vulkanisiertes Bitumen ersetzt.
Das erste, von Thomas Edison entwickelte Stromverteilungssystem verwendete Kupferstäbe, die mit Jute umwickelt und in starren, mit einer Bitumenmischung gefüllten Rohren verlegt wurden. Er verlegte das Kabel 1882 in New York unterirdisch.
1880 erfand der Brite Karende das mit Asphalt imprägnierte und mit Papier isolierte Stromkabel. Ebenfalls wurden asphaltgesättigte Gewebe für die Isolierung verwendet. Diese Isolierungen wurden bis in die 1920er und 1930er Jahre benutzt.
Ab den 1890er Jahren wurden Isolierungen aus imprägniertem Papier für Kabel bis zu 10 kV Spannungen verwendet.
Die Panzerkabel, die eine flexible Ummantelung aus Stahl und zwei mit Stoff überzogene, gummi-isolierte Leiter hatten, kamen im Jahr 1906 auf den Markt.
Die textilummantelten Kabel waren bis in die 1930er Jahre in den Haushalten – zusammen mit den gummiisolierten Kabeln – die meistverwendeten Leitungen.
Das erste „richtige“ Textilkabel: eine spontane Lösung von Joseph Henry:
Im Jahr 1830 behauptete Joseph Henry, es gäbe keine Verbindung zwischen Elektrizität und Magnetismus. Seine These war natürlich falsch. Nicht nur das: Er musste feststellen, dass er den Magnetismus sogar verstärken konnte, wenn er einen oder beide Drähte aufwickelte. Später wickelte er einen Draht um ein Stück Eisen, wodurch die Intensität des Magnetismus noch weiter verstärkt wurde. So verbesserte er die schon bekannten Elektromagneten und entdeckte die Selbstinduktion.
Natürlich durften sich die Drähte nicht berühren, auch nicht das Eisen, sonst gäbe es einen Kurzschluss. Er nahm spontan das Seidenkleid seiner Frau und überzog die Drähte mit Seide. Seine „Erfindung“ wurde über Jahrzehnte verwendet. Beispielsweise waren auch die Telefonzentralen der Jahrhundertwende mit seidenummantelten Leitungen verkabelt. Die seidenumflochtenen Kabel waren natürlich teuer und galten bis weit ins 20. Jahrhundert hinein als der letzte Schrei unter den Kabeln. Am häufigsten kam dabei Kunstseide für die Isolation zum Einsatz.
Ein kleiner Fun-Fact nebenbei: Im Rahmen von Henrys Arbeit als Direktor am Smithsonian Institute entstand der amtliche Wetterdienst.
Textilkabel heute:
Die 3 Grundtypen der 3-adrigen Textilkabel:
Pendelleitung:
Die Pendelleitungen sind ausschließlich für Leuchten bestimmt, die von der Decke herabhängen (Leuchtenpendel). Dieses Textilkabel besteht aus den drei flexiblen Leitungsadern, dem Füllgarn und dem äußeren textilen Geflecht. Das Kabel wird unter der Textilumflechtung wegen der üppigen Zwickelausfüllung mit weichen Wollfäden rund. Das hochwertige, voluminös aufgebaute Kabel ist weich, flexibel und wirkt optisch sehr natürlich und angenehm. Diese speziellen Textilkabel dürfen nicht an Geräten, Stecker und Kupplungen angeschlossen werden. Aufgrund der ausgezeichneten optischen und physischen Eigenschaften können wir diese Kabel nur empfehlen.
Typ: S03RT-F
Leiterquerschnitt: 0,75 mm² (3×0,75)
Leitertyp: dreiadrig, feindrahtig, Kupfer, Aderisolation: Gummi aus Kautschuk
Nennspannung der Ader: 300/300 V
Ausführung: Adern verseilt mit Füllgarn, ohne Kabelmantel
Umhüllung: gesamtumsponnen, geklöppeltes Textilgeflecht, Kunstfaser
Außendurchmesser: ca. 6,9 mm
Gummischlauch-Leitungen mit Textil-Ummantelung:
Das klassische Textilkabel. Hier werden „normale“ (z. B. Kunststoffkabel mit äußerer Ummantelung) Elektroleitungen mit einem Textilgeflecht umsponnen. Ein Klassiker im Lampenbau seit den Anfängen.
Typ: H03VV-F
Leiterquerschnitt: 0,75 mm² (3×0,75)
Leitertyp: dreiadrig, feindrahtig, Kupfer, Aderisolation: PVC
Nennspannung der Ader: 300/300 V
Ausführung: harmonisierte Adern mit Kabelmantel
Umhüllung: gesamtumsponnen, geklöppeltes Textilgeflecht, Kunstfaser
Außendurchmesser: ca. 6,4 mm
Verseiltes Textilkabel:
Die verseilten Textilkabel bestehen aus einzelumflochtenen Leitungsadern, die miteinander zu dreiadrigen Leitungen verseilt (gedreht) werden. Bei einer Variante sind die drei kunststoffisolierten Adern verseilt und außen mit einem Textilgeflecht umflochten. Durch Verseilen der Ader entsteht die klassische Spiralform dieser Stoffkabel. Historisch sind diese Kabel zwar verbreitet, allerdings dürfen sie – wegen des fehlenden äußeren Kabelmantels – ausschließlich für die Rekonstruktion alter Leuchten verwendet werden und nicht für unsere Emaillelampen.
Welche Farben verwenden wir für unsere Emailleleuchten?
Wir verwenden ausschließlich qualitativ hochwertige Textilkabel aus westeuropäischer Herstellung, die selbstverständlich geprüft und für die Verwendung in der EU normiert sind. Derzeit bieten wir Textilkabel in 20 unterschiedlichen Farben für unsere Emaillelampen an. Die bei uns bestellten Industrielampen montieren wir grundsätzlich immer mit Textilkabeln in einer Farbe Ihrer Wahl. Sprechen Sie uns diesbezüglich an!
Schwarz.
Das Kabel in Schwarz kann vielfältig eingesetzt werden und passt zu allen Stilrichtungen. Besonders gut kann die Farbe für minimalistische oder industrielle Interieurs verwendet werden.
Graphitgrau.
Die Farbe Graphitgrau ist neutral und passt ebenfalls sehr gut zu allen Farben unserer Emaillelampen.
Schwarzweiß zickzack.
Das Textilkabel in Schwarzweiß zickzack ist ein Klassiker. Die Farbe kann sehr gut einen Übergang zwischen einer weißen Decke und einer schwarzen Lampe bilden. Das Muster ist lebhaft.
Schwarzweiß.
Das Kabel in Schwarzweiß passt am besten zu den schwarzen, grauen und weißen Industrielampen. Auch mit den Emaillelampen in Pastelltönen kommt dieses Textilkabel gut zur Geltung.
Weiß.
Das weiße Kabel übermittelt Reinheit und passt sehr gut zu allen Emaillelampen. Es fügt sich gut in helle, klare und minimalistische Einrichtungen ein.
Braun.
Am besten passt diese Farbe zu unseren sandfarbenen Industrielampen. Ideal für Cafés, Röstereien oder für Läden der Bio-Branche.
Bordeaux oder weinrot.
Diese Farbe passt praktisch zu allen Farben der Emailleleuchten. Ein elegantes Kabel, auch für klassische Stilrichtungen.
Rot.
Rot ist eine intensive Farbe, die am besten in spielerischen oder farbenfrohen Interieurs zur Geltung kommt, zum Beispiel mit Designklassikern der Panton-Ära.
Whiskey.
Eine warme Farbe für klassische Einrichtungen.
Gold.
Kühl und elegant. Eine Farbe, die bereits seit 100 Jahren für Textilkabel verwendet wird.
Silber.
Kühle Eleganz, zum Beispiel für minimalistische Interieurs.
Gelb.
Eine helle Angelegenheit, passt gut und bildet Kontrast z. B. zu schwarzen Schirmen.
Elfenbein.
Elfenbein ist eine ruhige Farbe, die mit allen Farben der Leuchten gut kombinierbar ist. Sie bildet oft einen Übergang zwischen einer weißen Decke und der Lampe.
Hellblau.
Eine leuchtende, intensive Farbe mit Charakter.
Türkisblau.
Diese Farbe passt wunderbar zu unseren Emailleleuchten in Türkis oder in Hellblau.
Dunkelgrün.
Wie gemacht für unsere dunkelgrünen Emailleleuchten.
Hellgrün.
Eine intensive, sehr charakteristische Farbe für auffallende Verkabelung der Lampen.
Orange.
Die auffallende Farbe passt u. a. prima zu Interieurs im Retro-Stil der 70er Jahre.
Rosa.
Wird eher seltener für farbenfrohe Projekte verwendet.